Zu diesem Thema passt das Rezept der Kappeler Milchsuppe: Im Juni 1529 standen sich an der Grenze zwischen Zürich und Zug bei Kappel am Albis zwei Heere gegenüber, ein reformiertes und ein katholisches. Während der Vermittlung durch den Landammann der neutral gebliebenen Glarner hätten dann, wie erzählt wird, Kriegsknechte der beiden Heere einen grossen Topf auf ein Feuer gestellt und darin eine Suppe aus Milch gekocht.

Die Milch wurde von den Innerschweizern beigesteuert, das Brot von den Zürchern. Gekocht und gegessen wurde die Kappeler Milchsuppe gemeinsam. So ging der Krieg ohne Blutvergiessen zu Ende.

Die anekdotische Begebenheit zeigt eine unkonventionelle Konfliktlösung und hat einen grossen Symbolwert für die Identitätsfindung der Eidgenossenschaft.

Die Suppe bestand damals vermutlich aus wenig Zutaten wie Milch und Brot, die heutigen Rezepte verwenden  weitere Zutaten und mehrere Gewürze.

Zur Milchsuppe passt ein urchiger Käse und zum Anstossen ein Blauburgunder, Weissburgunder oder ein Branntwein, der im 16. Jahrhundert oft und gerne getrunken wurde.

Kappeler Milchsuppe

Zutaten für 4 Portionen

6 dl Milch

0,5 TL Salz

wenig Muskatnuss-Pulver

1 Lorbeerblatt

1 Gewürznelke

4 Eigelb

1 dl Rahm

Pfeffer

Streuwürze

Brotwürfelchen, geröstet

Zubereitung

Die Milch mit den Gewürzen auf schwacher Hitze kochen. Eigelb und Rahm schaumig schlagen. Die kochende Milch zu den Eiern giessen und gut umrühren. In einer vorgewärmten Suppenschüssel anrichten. Etwas Pfeffer und Streuwürze nach Belieben beigeben.

Reichlich in Butter geröstete Brotwürfelchen über die Kappeler Milchsuppe streuen, sofort servieren!