Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen

Interessante Pläne zur Behebung des strukturellen Defizits

Erich Baumann, Ressortleiter Finanzen, präsentierte im Anschluss an den 1.-Advent-Gottesdienst vom 3. Dezember in der reformierten Kirche den 43 Stimmberechtigten den Voranschlag 2024.

Dieser sieht trotz tiefer budgetiertem Sach- und Betriebsaufwand gegenüber dem Vorjahr bei einem Gesamtertrag von Fr. 2’979’800.– und Ausgaben von Fr. 3’216’095.– einen Aufwandüberschuss von Fr. 236’295.– vor. Das dritte Defizit in Folge ist massgeblich auf die erneut zu erwartenden tieferen Steuererträge zurückzuführen. Die verständlichen Erläuterungen und der positive Abschied von RPK-Präsident Dieter Zaugg führten zu einer unbestrittenen Annahme des Voranschlags 2024 bei gleichbleibendem Steuerfuss von 9 Prozent.

Keine Abstriche am Angebot

Trotzdem bereitet die Entwicklung Sorgen. Die Finanzverordnung der Zürcher Landeskirche sieht vor, dass die Summe der Jahresrechnungen einer Kirchgemeinde über einen Zeitraum von höchstens fünf Jahren negativ sein darf. Ressortleiter Erich Baumann skizzierte denn auch Möglichkeiten, finanziell mittelfristig wieder «in den grünen Bereich» zu kommen, ohne Abstriche am reichhaltigen und qualitativ hochstehenden Angebot der Kirchgemeinde machen zu müssen. Einerseits böte sich die Möglichkeit der Anhebung des Steuerfusses, andererseits verfügt die Kirchgemeinde über zwei wertvolle Grundstücke, deren sinnvolle Bewirtschaftung zusätzliche Erträge generieren könnte.

Neuer Anlauf für das Grundstück «Schilt»

Für das Grundstück «Schilt» in Feldmeilen wird eine Abgabe im Baurecht vorbereitet, um somit längerfristig neue Erträge zu erschliessen. Dazu wurde von einer Fachkommission mit Beteiligung der Kirchenpflege bereits ein sorgfältiges Vorgehenskonzept erarbeitet. Kann der Zeitplan eingehalten werden, soll die Kirchgemeindeversammlung von Juni 2024 die Zustimmung zum Ausschreibungsverfahren geben und im Dezember 2024 über einen Baurechtsvertrag abstimmen. Mit dem sorgfältigen Vorgehen, der Berücksichtigung der Vorgaben aus der Liegenschaftenstrategie und der Mitsprache der Kirchgemeinde bei der Auswahl des Baurechtnehmers sollen die Fehler von 2016 vermieden werden.

Ökumene einmal anders

Interessant zeigt sich die Ausgangslage beim Grundstück Rebbergstrasse 103 in Feldmeilen. Die Parzelle mit dem ehemaligen, stark sanierungsbedürftigen Pfarrhaus ist zwar zu klein, um gewinnbringender genutzt zu werden, sie ist aber sehr wertvoll. Direkt daran angrenzend liegt ein ebenso grosses Grundstück im Besitz der katholischen Pfarrei St. Martin. Vertreter beider Kirchgemeinden sondierten in einer Arbeitsgruppe bereits die Möglichkeiten eines koordinierten Vorgehens für eine gemeinsame Nutzung der beiden Parzellen.

Dabei wurden Optionen diskutiert wie eine gemeinsame Bebauung, eine gemeinsame Abgabe der beiden Grundstücke im Baurecht sowie ein Verkauf und die Reinvestition der Erlöse in eine Immobilie, z.B. in ein Mehrfamilienhaus mit Wohnungen zu erschwinglichen Mietpreisen. Die Arbeitsgruppe priorisiert den Verkauf und die Reinvestition der Erlöse als organisatorisch einfachste Lösung. Es sind jedoch noch keine Entscheide gefallen.

Mit einer Vorschau auf neue Gottesdienstformen durch Pfarrer Erich Wyss, auf den musikalischen Schwerpunkt «Bach» 2024 (weitere Informationen: www.ref-meilen.ch) sowie auf die anstehende Pensionierung von Hauptsigrist Hans Hämmig und auf seinen bereits bestimmten Nachfolger Markus Jakob, Feldmeilen, lud Kirchenpflegepräsident Andrea Picenoni die Versammlung zum anschliessenden Apéro ein.

/Heinz Bösch, ref. Kirchenpflege Meilen

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