- Kultur / Politik
- Karin Aeschlimann
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Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen! Das gilt auch für die Männerturner, welche vor zwei Wochen das Elsass mit seiner herrlichen Landschaft, dem feinen Essen und den hervorragend mundenden Weinen besuchten.
18 meist grauhaarige Männer sassen am Dienstag Mitte September im Car Richtung Elsass und freuten sich auf die kommenden drei Tage. Von Meilen ging es via Zürich, Zollübergang Rheinfelden und Freiburg im Breisgau Richtung Offenburg und weiter über die Grenze nach Strassburg.
Dort, im Restaurant La Mennele, wartete schon das Mittagessen mit Elsässer Flammkuchen: mit Speck und Zwiebeln, Münsterkäse, Champignons oder Meerrettich. Und als Dessert ein Flammkuchen mit Ananas oder Äpfeln. Dass man dazu einen feinen Riesling oder ein französisches Bier trinkt, war jedem klar.
Danach spazierten die Männer zum Gebäude des Europarates bzw. des Europäischen Parlaments. Der Europarat wurde als zwischenstaatliche Organisation nach dem zweiten Weltkrieg gegründet und setzt sich für die Menschenrechte aller Europäer ein. Nach einer kurzen Einführung erklärte David Best, der stellvertretende Botschafter der Schweiz, die Organisation und das Wirken des Europarates anschaulich und humorvoll. Wichtigstes Organ ist der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte, der die Einhaltung der EMRK (Europäische Menschenrechtskonvention) in den Mitgliedstaaten überwacht. Die Urteile sind für die betreffenden Staaten bindend. Weitere Arbeitsorgane sind der Generalsekretär sowie das Ministerkomitee. Die Parlamentarische Versammlung besteht aus 612 Abgeordneten, davon zwölf aus der Schweiz.
Nach dem sehr informativen Besuch folgte eine Schifffahrt auf der Il. Auf verschiedenen Kanälen durchfuhr man einen Teil der Altstadt, des alten Handwerkerviertels und einen Teil der Strassburger Neustadt. Im Laufe seiner Geschichte gehörte Strassburg diversen Herrscherfamilien und Ländern an, was man auch an den Baustilen der Häuser erkennt.
In Molsheim wurde übernachtet. Mit einem Abendessen und einem Bier oder Glas Rotwein als Schlummertrunk wurde der sehr intensive und interessante Tag beendet.
Das Wandern ist des Männerturners Lust…
An jeder Turnfahrt der Männerturner wird gewandert. Trotz leichtem Regen nahm man also die Wanderung «Stufenrain» unter die Füsse. Die dreistündige Rundwanderung führt von Dorlisheim durch die Weinberge und Wälder der Umgebung wieder zurück. In den Rebbergen wurde fleissig gearbeitet, bei der Traubenlese oder beim Herausschneiden der faulen Weintrauben, dem sogenannten Vorlesen. Vom höchsten Punkt, dem Chuzweg, gab es eine herrliche Aussicht auf verschiede Dörfer und auf die Elsässer Landschaft mit Wiesen, Wäldern und Reben.
Mit dem Car fuhr man weiter zum Schloss Haut-Koenigsbourg auf 757m Höhe am Ostrand der Vogesen. Der Ausblick reicht weit über die Rheinebene hinaus bis zum Kaiserstuhl.
Wie immer, wenn die Männerturner eine Weingegend besuchen, gehörte auch eine Degustation dazu. Bei einem Bio-Winzer genossen die Männer einen feinen Crémant blanc Brut, einen herrlichen Riesling, einen Sylvaner, einen Pinot Gris (Grauburgunder) sowie einen Orange Wine, ein Weisswein, der wie ein Rotwein gekeltert wird. Als Abschluss und Höhepunkt der Degustation gab es einen wunderschönen, fein strukturierten Gewürztraminer.
Führung in Molsheim und eine Überraschung
Nach einem ausgiebigen Frühstück brachte am nächsten Tag eine Stadtführerin den Männern die Stadt und ihre Geschichte näher. Erwähnt wurde Molsheim erstmals im Jahre 820 in einer Schenkungsurkunde eines Strassburger Bischofs. Der Ort wurde im Laufe der Geschichte das Zentrum der Rekatholisierung im Elsass.
Im Zentrum der Altstadt galt die Aufmerksamkeit vor allem dem grossen Haus der Metzgerzunft, den vielen Fachwerkhäusern und dem vorderen Teil eines ehemaligen Kartäuserklosters, wo der Prior des Klosters wohnte.
Vor der Heimreise hatte der Organisator der Reise noch eine Überraschung geplant. Nach einem Mittagessen in einem typischen Elsässer Lokal mit einheimischen Gerichten führte der Car die Männer zu einer kleinen Bierbrauerei: Eine «freundschaftliche Geste» des nur Wein trinkenden Reiseleiters an alle bierliebenden Männerturner, denn auf den meisten Männerriegen-Reisen gab es jeweils nur eine Weindegustation.
Die Überraschung war gelungen, und die Teilnehmer durften erleben, wie der Reiseleiter mit Widerwillen ein Glas Bier leerte und dabei schwor, ein solches Getränk nie mehr zu trinken.
Übrigens, wer Interesse hat oder mehr wissen möchte, darf gerne beim Männerturnverein versuchsweise mitmachen: geturnt wird mit Spass und um fit zu bleiben stets am Donnerstag ab 20.15 Uhr in der Turnhalle Allmend.
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