Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen

Neulich in Meilen: Meilens Highlights

Neulich sass ich in der Bar und trank ein Bier. «Und, was läuft?», fragte Roger. «Nicht viel», antwortete ich. «Ich war am Neuzuzügeranlass. Habe Freunde begleitet, die hierher gezogen sind.» – «War’s gut?» – «Ich finde es grossartig, was die Gemeinde den neuen Einwohnern bietet.

Und die Fahrt auf der Fähre von Grenze zu Grenze ist natürlich etwas, das nur Meilen bieten kann.» – «Und das Wetter hat auch mitgemacht, oder?» – «Es war wunderschön.» – «Aber?» – «Was, aber?» – «Ich höre doch, dass da noch ein Aber in dir steckt.» – «Ich weiss nicht, ob der Wind schuld war, aber immer dann, wenn jemand etwas an Hand der Topographie erklären wollte, blickte man nicht auf Meilen, sondern auf den See. Das war irgendwie ungeschickt.» – «Das war bestimmt nicht so geplant.» – «Schon klar. Trotzdem, das war schade.» – «Und sonst?» – «Die Gemeinde wurde von verschiedenen Seiten vorgestellt. Das war sehr sympathisch. Etwas langatmig, aber sympathisch.» – «Wieso langatmig?», fragte Roger und gab Jimmy ein Zeichen für zwei weitere Stangen. «Naja, die Referierenden hatten jeweils zehn Minuten für ihre Präsentation.» – «Nicht mehr?» – «Das ist viel zu viel Zeit!» – «Meinst du?» – «Wenn du nicht ein geübter Redner bist, sind zehn Minuten unglaublich lang. So aber habe ich erfahren, dass an der Schule Rechnen und Schreiben unterrichtet wird, dass der Chorherrenweg etwas mit der Schlacht bei Sempach zu tun hat, dass wir viele Vereine und noch mehr Kühe in Meilen haben und dass die katholische Pfarrköchin auch für den reformierten Pfarrer gekocht hat.» – «Im Ernst?» – «Zwei, maximal drei Minuten hätten vollauf genügt. Dann hätten sich die Referierenden auf die Highlights konzentriert. So aber konnte ich im Publikum mitverfolgen, wie die Aufmerksamkeit unweigerlich auf den Nachbarn oder das Handy überging. Selbst die Gemeinderäte haben nicht zugehört, sondern ungeniert miteinander geplaudert.» – «Für die Neuzuzüger war es aber trotzdem eine schöne Sache, oder?» – «Hey, die hatten eine Gratisfahrt bei Sonnenschein! Was will man mehr?», meinte ich und legte mein Geld auf die Theke. Ich verabschiedete mich und sagte zu Jimmy: «Bis in einer Woche!» – «Bis nächste Woche», kam getreu seine Antwort. Und als ich die Bar verliess, dachte ich: Meilen hat so viele Highlights, da reicht es, wenn man sie auflistet.

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