Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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20 neue Familiengärten geplant

Ende letzten Jahres musste der Verein für Familiengärten seine 25 Parzellen in Obermeilen räumen, weil dort die Siedlung Burkwil gebaut wird. Nun sieht es gut aus für einen Ersatz in der Nähe der Hohenegg.

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Das 4292 Quadratmeter grosse Areal an der Pfannenstielstrasse, östlich der Privatklinik Hohenegg  im Friedrichstall gelegen, befindet sich in der Erholungszone. Es gehört der Weinbauernfamilie Schwarzenbach und konnte vom Verein für Familiengärten ab dem 1. Januar 2022 gepachtet werden. Noch ist aber von Blumen, Salatköpfen und Tomatenstauden nichts zu sehen, nur ein kleines Baugespann weist auf die kommende Veränderung hin.

Gesucht: Leute, die mithelfen

Das Baugesuch vom 11. März umfasst 20 Kleingärten, die alle gleich gross sind, nämlich je 100 Quadratmeter. Möglicherweise wird man allerdings auf die typischen Schreberhäuschen verzichten müssen, weil der für Bauten gesetzlich vorgeschriebene Mindestabstand von 30 Metern zum Waldrand nicht überall erreicht wird.

Der Verein plant deshalb, beim Eingang zum Areal zwei Container aufzustellen – im einen wird das gemeinschaftliche Material wie Festbänke und Rasenmäher gelagert, im anderen gibt es für jeden Pächter ein «Fächli» für das Werkzeug. Auch ein mobiles WC, das vor allem Familien mit Kindern schätzen, soll während der Hochsaison zwischen Mai und Oktober zur Verfügung stehen.

Sowohl Container als auch WC werden in Fronarbeit von den Familiengärtnern mit Holz verkleidet und überdacht – «für die Optik», wie Vereinspräsident Franz Germann sagt. Weitere Fronarbeit wird für den Wasseranschluss innerhalb des Areals gefragt sein. Der Metallzaun rund ums Gelände wird allerdings von Fachleuten erstellt: Er soll die Salatköpfe und Himbeerstauden vor Füchsen, Rehen und Mardern schützen. Klar ist: «Wir brauchen Leute, die tatkräftig mithelfen», sagt Franz Germann. Ein Interims-«Platzwart» ist immerhin bereits gefunden.

Die Feinheiten des Reglements

Dass die Familiengärtnerinnen und -gärtner noch nicht loslegen können, liegt daran, dass der Vereinsvorstand noch mit den Feinarbeiten beschäftigt ist. So musste ein Reglement erstellt werden, in dem u.a. festgeschrieben ist, dass der Verein dafür sorgt, dass keine Autos auf dem Trottoir an der Pfannenstielstrasse parkiert werden. Es sind nur gerade vier Parkplätze für das Areal Friedrichstall geplant, allerdings befindet sich die Bushaltestelle Zur Au direkt neben dem Eingang, so dass die Familiengärtnerinnen und -gärtner problemlos mit dem öffentlichen Verkehr anreisen können.

«Wir sind grundsätzlich zuversichtlich, dass wir mit den Vorbereitungsarbeiten noch vor den Sommerferien beginnen können», sagt Vereinspräsident Franz Germann. Germann, Präsident seit zwanzig Jahren, ist seit Monaten in der insgesamt vierköpfigen Kerngruppe damit beschäftigt, die neuen Familiengärten wahr zu machen. Ein Problem stellte zunächst die Finanzierung dar, laut Baugesuch belaufen sich die Baukosten für das Projekt auf rund 150’000 Franken. Inzwischen hat sich die Gemeinde Meilen bereit erklärt, den Verein mit einem substanziellen Beitrag zu unterstützen, vorausgesetzt, es wird ausreichend Fronarbeit geleistet und alle Auflagen betreffend Erschliessung und Betrieb werden eingehalten.

Es besteht bereits eine Warteliste

An der Generalversammlung des Vereins vom 8. Juli gibt es also einiges zu diskutieren, so steht beispielsweise eine Erhöhung der Mitgliederbeiträge bzw. Pachtzinsen zur Diskussion, aktuell bewegen sich die Tarife zwischen 155 und 290 Franken pro Jahr, je nach Grösse der Parzelle: in Feldmeilen und oberhalb der Chorherren gibt es auch 200 Quadratmeter grosse «Blätze».

Interessenten für die neuen Gärten im Friedrichstall scheint es genug zu geben, es besteht eine Warteliste. Rund ein Viertel der Pächter vom aufgehobenen Obermeilemer Areal möchte an die Pfannenstielstrasse umziehen, die restlichen Parzellen werden an neue Gärtnerinnen und Gärtner verteilt. Pflanzungen sind frühestens im Herbst möglich, nachdem das Gelände bereit gemacht worden ist, inklusive Parzellierung und Umgraben der Erde. Franz Germann ist zuversichtlich: «Ich hoffe, es reicht fürs Wintergemüse!»

www.familiengaerten-meilen.ch

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