Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
Im Frühling ist die Lust, sich an der frischen Luft zu bewegen, besonders gross. Doch nicht immer reicht die Zeit für einen Tagesausflug oder eine längere Wanderung. Inspiration für Streifzüge in der Umgebung bietet ein neues Buch.
«Raus aus Zürich» von Fotograf und Autor Marco Volken, selber ein passionierter Wanderer und Bergsteiger, versammelt 25 Ausflugtipps in der grünen Umgebung von Zürich. Dazu kommen historische und kulturelle Hintergrundinformationen zu den besuchten Orten.
Die Spaziergänge sind meist um die anderthalb bis zweieinhalb Stunden lang und leicht machbar selbst in Turnschuhen (falls es ausnahmsweise anders sein sollte, ist es vermerkt). Auch besondere Kenntnisse im Kartenlesen sind nicht nötig, es werden ausschliesslich gut ausgeschilderte Wege vorgeschlagen, und zu jedem Ausflug gehört ein QR-Code, der zur entsprechenden Karte führt.
Ein Meilemer Klassiker
Einer der Spaziergänge liegt direkt vor der Haustüre. «Im Hinterland von Meilen» führt in zwei Stunden vom Bahnhof durchs Dorfbachtobel via Toggwil bis auf den Pfannenstielturm – ein Klassiker. Ein Absatz ist Jakob Ess gewidmet, der 30 Jahre in Meilen als Sekundarlehrer arbeitete und als Vater der modernen Wanderwege gilt. Der leidenschaftliche Wanderer lebte 1889 bis 1968 und malte die ersten gelben Wegweiser mit schwarzer Schrift zu Hause in seinem Keller. Ein Weg am Pfannenstiel trägt seinen Namen.
Ein anderer Vorschlag führt zum Beispiel nach Einsiedeln in die Schwantenau, eine schöne Moorlandschaft, die nicht sehr bekannt ist, und die ein wenig wirkt wie eine kleine Version der kanadischen Wälder. Bei allen Ausflügen ist auch beschrieben, wie die Infrastruktur aussieht – Restaurants, Spielplätze und Feuerstellen werden genauso erwähnt wie Toiletten.
Spazierwege im hellgrünen Wald
Während die Schwantenau besonders im Herbst sehr attraktiv ist, besucht man die Tobel um Bauma am besten im Frühling, wenn der Wald hellgrün ist, oder im Sommer, wenn man den kühlen Schatten sucht. In diesem Kapitel werden drei der sieben Guyer-Zeller-Eisenwege vorgestellt, die dem umtriebigen Unternehmer Adolf Guyer-Zeller zu verdanken sind, der 1839 bis 1899 lebte. Er liess die öffentlichen Spazierwege bauen, um den Fabrikarbeitern die Möglichkeit zu geben, in der Nähe ihre Freizeit zu verbringen, aber auch, um seine Arbeiter in Zeiten mit schwachem Geschäftsgang mit der Herstellung von metallenen Treppen für die Tobel zu beschäftigen.
Weitere Ideen: Ausflüge in den Sihlwald, ins Küsnachter Tobel, an den Türlersee, auf den Irchel oder auch in den Nachbarskanton, in den Jurapark Aargau. Allen gemeinsam ist, dass sie in einem halben Tag machbar sind und doch viel frische Luft und Erlebnisse bieten.
Marco Volken: Raus aus Zürich, AT Verlag, 29,90 Franken
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