Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Am 9. Januar begann Konradin Herzog als zweiter Bewerber für die Dirigentenstelle beim Sinfonie Orchester Meilen (SOM) die Probenarbeit. Die Zeit bis zum Konzert war knapp. Trotzdem hatte Konradin Herzog ein attraktives, sehr anspruchsvolles Programm zusammengestellt.
Es ist erstaunlich, wie gut vorbereitet sich das durch einige Profis verstärkte Amateurorchester am vergangenen Freitagabend in der reformierten Kirche Meilen präsentierte. Die Mitwirkenden loben die zielbewussten Proben in kameradschaftlicher Atmosphäre.
Schon in den ersten Takten der in dramatischem Modell gehaltenen Ouvertüre zu «Manfred» von Robert Schumann wurde spürbar, wie intensiv und effizient geprobt worden war. Die verschiedenen Instrumentengruppen beeindruckten mit Präzision und Intonationssicherheit. Die deutliche Zeichengebung des Dirigenten hob Solostellen hervor und schaffte mit dem vereinten Orchester eine mächtige Klangfülle, für welche der Kirchenraum fast zu klein wirkte. Sehr schön löste sich die laute Dramatik am Schluss in Trauer und Erlösung auf.
Souveräne Solistin
Im berühmten 2. Klavierkonzert von Sergej Rachmaninow lernte das zahlreich erschienene Publikum die hoch begabte junge Pianistin Sofya Menshikova kennen. Nach den ersten nachdenklichen Akkorden tauchte man ein in ein unendlich wogendes und wohlklingendes Zusammenspiel von Solistin und Orchester. Mit erstaunlicher Kraft bei frappanter Geläufigkeit meisterte die junge Frau den überaus virtuosen Solopart. Konradin Herzog erwies sich mit dem Orchester als aufmerksamer Begleiter.
Im 2. Satz wechselten sich Blasinstrumente und Solistin mit Thema und umrankender Begleitung ab, und es zeigte sich wieder einmal deutlich, dass im SOM hervorragende Bläserinnen und Bläser mitwirken. Auch die Streichergruppen fielen durch schöne Begleitsoli auf. Im 3. Satz und in der bereitwillig gewährten Zugabe begeisterte die souveräne Solistin mit schnellen Läufen, die sie ohne sichtbare Anstrengung wie selbstverständlich dahinströmen liess.
Mit tänzerischem Schwung
Die bekannten Melodien aus «West Side Story» von Leonard Bernstein zauberten im letzten Teil des Konzerts auf manches Gesicht ein fröhliches Lächeln und brachten einige Füsse zum Mitwippen. Mit tänzerischem Schwung führte der jugendliche Dirigent durch die zusammenkomponierten Ausschnitte des unvergessenen Musicals. Dieser Teil des Abends wurde zu einem Fest für Trompeten, Posaunen, Hörner und Schlagwerk und liess das ganze Sinfonie Orchester sichtbar aufleben.
Konradin Herzog ist ein Dirigent, der Orchester und Publikum begeistern kann.
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