Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Mit Leib und Seele Galeristin

Am 4. März ist die Meilemerin Frieda «Friedel» Müller-Schiffmann im Spital Männedorf nach kurzem Leiden verstorben. Mit ihr verstarb eine einmalige Persönlichkeit, eine Frau, die sich während vielen Jahren mit grossem Engagement der Kunst widmete.

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So gründete sie 1991 die Schwabach Galerie. Zu Beginn waren es Antiquitäten und Kunst aus Spanien, die in regelmässigem Turnus ausgestellt und verkauft wurden. Nach einiger Zeit weitete sie ihr Sortiment aus und widmete sich mit grossem Engagement der Gegenwartskunst, indem sie deren Spektrum in über 200 Ausstellungen einer breiten Öffentlichkeit näherbrachte. Es waren nicht die grossen Namen der aktuellen Kunstszene, deren Schaffen sie präsentieren wollte, sondern es waren jene Künstlerinnen und Künstler, die eher im Stillen wirken und arbeiten. Aber Friedel Müller gab ihnen eine Gelegenheit, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren, die meisten stellten dann sogar mehrmals bei ihr aus. Es war immer eine grosse Freude, beim Ausstellungsbesuch mit dieser so interessanten, kleinen Frau mit grossem Herz und den Kunstschaffenden zu diskutieren und man ging anschliessend immer bereichert nach Hause. Zuerst befand sich die Galerie an der Schwabachstrasse im «Wöschhüsli». Als das Häuschen verkauft wurde, fand sie glücklicherweise eine sehr gute Lokalität am Feldgüetliweg. Friedel Müller war eine starke Persönlichkeit, die viele Schicksalsschläge hinnehmen musste. So verstarb ihre 1961 geborene Tochter 1969 nach schwerer Krankheit und 1982 trennte sie sich von ihrem Mann. Mit unglaublicher Kraft und eisernem Willen konzentrierte sie sich nun auf ihre Familie und fand in der Galerie Ruhe, Ausgleich und Erholung. Über 200 Ausstellungen hat sie in diesen vielen Jahren organisiert und oft auch selbst finanziert, wenn die Ausstellenden wenig oder nichts verkaufen konnten. Friedel Müller brachte während 33 Jahren Kultur nach Feldmeilen und ihre Galerie wurde zu einem wichtigen Begegnungsort für die Meilemer. Wir danken ihr für alles, was sie in ihrem langen Leben für die Gemeinde indirekt geleistet hat und wir werden sie sehr vermissen.

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